Executive Education: FT-Ranking ohne die US-Schulen

Von am 21. Mai 2024
Executive Education

Europa führt im neuen FT-Ranking für offene und maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramme. Die meisten US-Schulen boykottieren Ranking.

Business Schools mit Sitz in Europa bieten die besten offenen Executive Education Programme im neuen Ranking der Financials Times (FT) an. Auf Platz 1 der 25. Ausgabe des Rankings liegt die HEC Paris. Auf Platz 2 folgen drei Schulen: die IESE Business School in Barcelona, die ESADE Business School und die London Business School. Platz 5 geht an die brasilianische Fundação Dom Cabral (Vorjahr Platz 7) und die EDHEC Business School (Vorjahr Platz 10).

Auf Platz 7 liegt die britische Oxford Said Business School, gefolgt von INSEAD, das sich damit um vier Plätze verschlechtert. Platz 9 belegt das IMD, das ebenfalls zwei Plätze verlor. 2002 lag das IMD noch auf Platz 2, 2020 noch auf Platz 1 (2021 gab es kein Ranking). Platz 10 geht an die spanische IE Business School und die SDA Bocconi School of Management.

Beste amerikanische Schule (die meisten US-Schulen boykottierten das Ranking) ist die Ross School an der University of Michigan. Die ESSEC Business School erreicht Platz 13 und die ESCP, die auch einen Campus in Berlin hat, landet auf Platz 14.

Beste deutsche Schule ist die ESMT auf Platz 17 (Vorjahr Platz 20). Die WHU – Otto Beisheim School of Management belegt Platz 33 (Vorjahr Platz 25).

Unterstützen Sie MBA Journal mit einem Betrag Ihrer Wahl, wenn Sie weiter fundiert recherchierte News lesen wollen.
Spenden mit dem PayPal-Button

Die EBS Business School kommt als Newcomer auf Platz 48. Die Frankfurt School, letztes Jahr noch auf Platz 52, ist ganz rausgefallen.

Die ESADE Business School belegt den ersten Platz bei der Gesamtzufriedenheit und bei den Lernmethoden und -materialien sowie bei Fakultät.

Insgesamt sind 80 Schulen gelistet.

Das Ergebnis ist allerdings nur bedingt aussagekräftig. Denn die führenden US-Schulen Harvard, Stanford, Chicago, Wharton, Columbia nahmen nicht an dem Ranking teil.

Dabei ist die Harvard Business School der größte Anbieter für Executive Education. Im vergangenen Jahr zahlten mehr als 12.700 Führungskräfte und ihre Arbeitgeber 224 Millionen Dollar für die Ausbildung von Führungskräften an die Schule. Die Einnahmen aus den Kursgebühren stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent. Die Zahl Kursteilnehmer wuchs um 20 Prozent.

Doch in dem FT-Ranking taucht Harvard nicht auf. Ebenso wenig wie die Wharton School, die Kellogg School of Business der Northwestern University, die MIT Sloan School of Management, die Columbia Business School und die Stanford Graduate School of Business. Sie alle weigerten sich, mit der FT zusammenzuarbeiten.

Die bestplatzierte US-Schule ist die Ross School of Business der University of Michigan auf Platz 12, eine von nur vier US-Schulen, die neben der Florida Atlantic University (Platz 31), der University of Utah (Platz 38) und der Rutgers Business School (Platz 56) an dem Ranking teilnehmen.

Customised Programme

Auch im Ranking für maßgeschneiderten Executive Education Kurse, die individuell für Kundenunternehmen durchgeführt werden, tauchen nur wenige US-Schulen auf.

Es führt INSEAD, gefolgt von der IESE Business School und dem IMD in Lausanne, das sich von Platz 7 auf Platz 3 verbesserte. Vorjahressieger, die Duke Corporate Education aus den USA, aber international tätig, verliert drei Plätze und landet auf Platz 4 gleichauf mit der HEC Paris.

Platz 6 geht an der SDA Bocconi School of Management, gefolgt von der London Business School und der ESMT, die drei Plätze verliert. Die ESCP liegt auf Platz 11. Die Mannheim Business School auf Platz 37 (Vorjahr Platz 34). Die WHU – Otto Beisheim School of Management hält sich auf Platz 57. Die Frankfurt School kommt auf Platz 68 (Vorjahr Platz 62) und die EBS Business School als Neueinsteiger auf Platz 73.

Neben der Duke Corporate Education nahmen sieben weitere US-Schulen teil. Die Thunderbird School of Global Management in Arizona belegt Platz 17, das Haslam College of Business der University of Tennessee Platz 24, gefolgt von der Miami Herbert Business School (27), der Rutgers Business School (44), der Goizueta Business School an der Emory University (62), der David Eccles School of Business an der University of Utah (64) und der McDonough School of Business an der Georgetown University (65).

Insgesamt wurden 90 Schulen gelistet.

Die in das FT-Ranking aufgenommenen Schulen müssen von der AACSB oder EFMD akkreditiert sein und mit maßgeschneiderten oder offenen Weiterbildungsprogrammen einen Umsatz von mindestens einer Million Dollar aufweisen. In diesem Jahr nahmen 114 Schulen teil. Die genauen Teilnahmebedingungen und Gewichtungen finden sich hier.

Auf die kombinierte Liste beider Programmtypen hat die FT das erste Mal verzichtet, weil damit Äpfel mit Birnen vergleicht – nach 25 Jahren eine reichlich späte Erkenntnis.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.